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Privatgärten als wichtiger Beitrag zur Biodiversität


Gartenbesitzer und -besitzerinnen haben's fein. Jemand, der ein Stück Erde sein Eigen nennen darf, ist privilegiert, darf sich's dort einrichten und nach Lust und Laune schalten und walten. Wer Land besitzt, und sei dieses auch noch so klein, trägt allerdings auch Verantwortung. Für die Vielfalt der Natur und den Arterhalt.

April 2023

Illustration von Márton Zsoldos, bezugnehmend auf eine dreiteilige Landschaftsillustration aus dem Jahr 1972 von der Uni Göttingen.

Rund 1,850 km2 groß ist die Gesamtfläche der österreichischen Privatgärten und damit ungefähr halb so groß wie das Bundesland Burgenland. Das ergibt 2,2 Prozent der Landesfläche. Also eher überschaubar– und doch ein wichtiger Faktor, wenn es um die Biodiversität geht. Da zählt jedes noch so kleine Stück Natur, selbst Balkone haben Relevanz. Und jetzt im Frühling lässt sich viel bewirken!

Klimawandel, intensive Landwirtschaft, Bodenversiegelung und Umweltzerstörung haben weltweit viele Tiere, Insekten und Pflanzen verschwinden lassen. Eine Million Arten sind bedroht, ließ man auf der COP15, der UN-Biodiversitätskonferenz im vergangenen Dezember, verlautbaren. Auch in Österreich ist dieser Trend traurige Realität, ein Drittel aller Arten ist bedroht oder bereits ausgestorben, bei Wildbienen sprechen wir sogar von 50 Prozent. Die UNO fordert  den Schutz von 30 Prozent der Meeres- und Landoberfläche, mehr Geld für Umweltschutz und weniger Pestizideinsatz, um den Biodiversitätsverlust zu stoppen.

Wir Einzelnen fühlen uns of machtlos und übersehen ganz, dass wir nicht machtlos sind. Durch unser Einkaufsverhalten etwa können wir so einiges beeinflussen, indem wir u.a. seltenere heimische Obst- und Gemüsesorten auf Märkten kaufen. Oder eben, indem wir unsere Gärten ökologisch bepflanzen und pflegen. Denn in Summe sind 1.850 Quadratkilometer nicht nichts! Untenstehende Illustration zeigt wie's geht: Je mehr Pflanzenreichtum – aus heimischen Blumen, Pflanzen, Sträuchern und Bäumen sowie heimischem Obst und Gemüse – umso mehr Lebewesen siedeln sich in der Erde, am Boden, in den Gehölzern, Mauern und in der Luft an. Die Pflege? Pestizidfrei, mechanisch (möglichst nur oberflächlich, um die Bodenlebewesen und Regenwürmer nicht zu stören und verletzen) und durch reduziertes Rasenmähen.

Eine ganze Reihe an Maßnahmen für einen gesunden blühenden Garten ist → hier nachzulesen. Sie haben den positiven Nebeneffekt, dass sich die Arbeit reduziert und die Muße wächst. Für ein gutes Buch unterm Apfelbaum, unter dem es in heißen Zeiten übrigens um ein paar Grad frischer ist als unterm Sonnenschirm. Spannend ist auch die → Vielfältigkeit der vielgeschmähten Brennessel, nicht nur für viele Schmetterlingsarten ein wichtiges Kräutl.

Sollte man nur über einen Balkon verfügen, kann man auch dort bienen- und instektenfreundliche Pflanzen antopfen. Was im Großen gilt, gilt auch im Kleinen. Denn jede Blüte zählt!

Auf viele natürlich schöne Gärten und Balkone!


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