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Der Nutzen von Tieren im Weingarten


Auf vielen, meist biologischen oder biodynamischen Weingütern sieht man immer öfter Tiere im Weingarten. Schafe, Ziegen, Enten, Gänse oder auch Kühe grasen dort zwischen den Rebzeilen. Die beeindruckenden Auswirkungen auf Reben, Boden und Biodiversität sind schon nach kurzer Zeit erkennbar.

Oktober 2022

Christof Winkler-Hermaden tut es. Fred Loimer tut es. Michael Goëss-Enzenberg tut es. Heike und Gernot Heinrich tun es. Und viele andere auf der ganzen Welt tun es auch. Sie alle arbeiten mit Tieren im Weingarten. Die meisten von ihnen mit Schafen, manche mit Kühen, Ziegen und Hendln wie am Weingut Manincor in Südtirol oder mit Gänsen wie Herbert Zillinger im Weinviertel. Denn grasende Tiere im Weingarten haben massive positive Auswirkungen auf den Boden, die Artenvielfalt und sogar wirtschaftlicher Art. In einem CLIMATE TALK des Porto Protocol und einem PODCAST von Entrepreneur John Kempf kommen Winzerinnen und Winzer zu Wort, die von diesem umfangreichen Nutzen zu berichten wissen.

Weniger bis gar keinen Dünger brauchen manche Winzer und keine Hefen; Krankheiten und Pilzbefall werden weniger, die Rebstöcke gesünder und sogar der Wein wird spürbar besser. Dung und Urin der Tiere haben massive Auswirkungen auf den Boden, die Beweidung reguliert und fördert Flora und Fauna, Insekten und Vögel kommen zurück, der Humusaufbau geht rascher vonstatten. Es ist schlichtweg faszinierend!

Hören und schauen Sie rein:

  • CLIMATE TALK der Porto Protocol Foundation
    »Building Climate Resilience with Animals in the Vineyards«
    Ansehen auf Youtube, Dauer 1 Stunde.

    Die Sprecher:
    - Tom Croghan, USA, CO-Owner and Winemaker at The Vineyards at Dodon
    - Kelly Mulville, USA, Paicines Ranch
    - Lígia Santos, Portugal, Caminhos Cruzados
    - Johan Reyneke, Südafrika, Onwer and viticulturist at Reyneke Wines

    »Der Einsatz von Weidetieren im Weinbau scheint weltweit auf zunehmendes Interesse zu stoßen und genutzt zu werden. Die verfügbaren Informationen deuten darauf hin, dass es sich um ein Instrument der Weinbergsbewirtschaftung handelt, das mit regenerativen, ökologischen und biodynamischen Anbaumethoden vereinbar ist. Diese Diskussion konzentriert sich auf die vielen Vorteile dieser Technik der Weinbergsbewirtschaftung: wie Tiere die Kohlenstoffbindung, die Bodengesundheit und die Artenvielfalt verbessern und den Einsatz von Herbiziden und Chemikalien verringern.«

  • PODCAST von Entrepreneur John Kempf (ebenfalls) mit Kelle Mulville, USA
    »Regenerative Agriculture«, Dauer 1 Stunde 10.
    Anhören unter diesem Link

»Kelly Mulville, ein erfahrener landwirtschaftlicher Berater, ist der Leiter des Weinbergs auf der Paicines Ranch in San Benito County, Kalifornien. Seit mehr als 25 Jahren erzielt Kelly Mulville beeindruckende Ergebnisse, indem er seine Erfahrung im Weinbau mit seinem Verständnis der ganzheitlichen Weidemanagementtechniken von Allan Savory verbindet. Sein Ansatz der saisonverlängernden Beweidung von Weinbergen und andere ökologische Praktiken begeistern nach wie vor ein Publikum von Weinbergsmanagern auf der ganzen Welt.

Kelly und John diskutieren in dieser Folge:
    - wie Kelly Praktiken entwickelt hat, um Schafe in sein Weinbergsmanagement einzubinden.
    - wie ein Wildtierbiologe die Daten zur Vogelpopulation auf Kellys Weinberg nach der Einführung der neuen Praktiken ausgewertet hat.
    - die Rolle, die Weidetiere bei der Reduzierung des Insektenbefalls spielen.
    - Kellys Strategie des Deckfruchtanbaus und wie sie zu einer Vielfalt von 50 Pflanzenarten im Weinberg geführt hat.
    - die spezifischen ganzheitlichen Bewirtschaftungstechniken, die von Allan Savorys Arbeit inspiriert wurden und zum Erfolg des Weinbergs beigetragen haben.
    - die Anpassungsfähigkeit dieser Praktiken an andere Kulturen wie Nüsse und Baumkulturen.«