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Aufruf zur Unordnung! Als Unterstützung unserer Tiere fürs Überwintern.


Was haben Schmetterlinge, Spinnen, Wildbienen, Igel, Kröten, Siebenschläfer, Eidechsen und Salamander gemeinsam? Sie alle überwintern gerne in unseren Gärten und benötigen dafür Rahmenbedingungen, die in unseren Händen liegen. Ja, das Leben draußen geht weiter, auch wenn die Bäume und Sträucher kahl sind, die Blumen ihre Köpfe eingezogen haben und die Wiesen kurzgemäht sind.

➤ ANHÖREN. Stimme: Natalie Lantos 
Audio Herbst

September 2022

Eigentlich ist es ja ganz einfach. Wenn in einem Garten jedes gefallene Blatt entsorgt wird, jeder Winkel gekehrt, jede Hecke gestutzt, jede Mauer verfugt und jeder Weg gejätet wird, ist alles glatt und blank. Dann gibt es für Insekten und Tiere kaum mehr die Möglichkeit, sich für den Winter Nahrungsmittel und Unterschlupf zu suchen. Deshalb: Lassen wir's wild!

Wer seinen Garten also Igeln und Schmetterlingen als Winterquartier zur Verfügung stellen möchte, darf sich auf die faule Haut legen und im Warmen Tee trinken. Es reicht, das Laub der Bäume zu rechen und in einem Winkel im Garten, auf dem Gemüsebeet oder um Baumstämme anzuhäufen. Im Spätherbst suchen sich dort vorzugszweise Igel 🦔 ihr Quartier, das Laub ist zudem für den Boden und die Pflanzen ein wunderbarer Frostschutz. Auch Komposthaufen, Hecken, Reisig, Baumstümpfe oder sogar das Gartenhaus mit Schlupfloch sind willkommene Plätze zum Überwintern. Überall dort und in Steinhaufen und Trockenmauern überwintern auch viele weitere Nützlinge: Schmetterlinge und Nachtfalter, Wildbienen und Hummeln, Spinnen und Käfer 🐞, Kröten, Winterhamster, Siebenschläfer, Eidechsen und Salamander.

Hecken und Sträucher dürfen ungestutzt bleiben, je mehr Beeren an ihren Zweigen hängen, umso besser für Singvögel und Eichkätzchen 🐿. Es dürfen auch Nüsse am Boden liegen bleiben, Rücken und Tiere freuen sich gleichermaßen.

Und wichtig: Laubsauger und -bläser bitte vermeiden. Abgesehen von Lärm und Energieverbrauch schädigen diese die Bodenoberfläche: Die Nährstoffversorgung der Erde nimmt ab, der Boden trocknet rascher aus und nimmt Würmern, Insekten, Schnecken 🐌 und Kleintieren die Nahrung. Zusätzlich verblasen oder saugen sie auch Insekten und Kleintiere ein.

Zum guten Schluss wie immer: bitte heimische Hecken, Sträucher, Bäume und Pflanzen bevorzugen. Vögel 🦉 übers ganze Jahr füttern. Und der Boden schläft nie!

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