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Warum wir jährlich zum Vogelzählen aufrufen


Zwei Organisationen bitten im Winter zur Vogelzählung. Birdlife führt im Jänner Österreichs größte Vogelzählung durch, im Fokus liegen die Wintervogelarten im städtischen und dörflichen Bereich. Im Februar folgt der Big Farmland Bird Count, eine Zählung der Sing- und Feldvögel im offenen Feld. Organisiert von Gut Hardegg in Kooperation mit dem britischen Game And Wildlife Conservation Trust und Game Conservancy Deutschland. Beide Zählungen dienen der wissenschaftlichen Erforschung der Vogelbestände mit dem Ziel, der vorschreitenden Dezimierung entgegenzuhalten.

Vogelzählung:
Online-Tool unter guthardegg.at/vogelzaehlung

Februar 2024

Der Big Farmland Bird Count findet heuer von 2. bis 18. Februar statt. Landwirt Maximilian Hardegg vom Gut Hardegg im Weinviertel kooperiert für diese Zählung seit vielen Jahren mit den wissenschaftlichen Instituten. Grund dafür die alarmierende Bedrohung unserer Sing- und Feldvögel. Durch Monokulturen, ausgeräumte Landschaften und Flurbereinigungen geriet und gerät das Gleichgewicht unserer Natur aus den Fugen und führt unter anderem zu einem starken Rückgang der Vogelpopulationen. Seit 1980 haben die Bestände in offenen Feldern laut dem Game Conservancy Deutschland um etwa 50 Prozent abgenommen. Die der Grauammer, Vogel des Jahres 2024 in Österreich und hier im Bild, in den letzten 25 Jahren gar um 95 Prozent. Weitere Infos zur Grauammer weiter unten.

Die jährliche Vogelzählung soll

  • die allgemeine Aufmerksamkeit der Landbewirtschafter:innen und Naturfreund:innen auf den Vogelschwund lenken
  • das Bewusstsein für ihre wichtige Rolle bei der Erhaltung von Agrarlandvögeln schärfen und die Auswirkungen ihrer Erhaltungsarbeit messen
  • ein größeres Verständnis für die Schönheit der Natur und die Möglichkeiten der Landschaftsgestaltung schaffen.
Aufgerufen zur Zählung sind neben den Landwirt:innen auch alle großen und kleinen Vogelfreund:innen in Stadt und Land. Es darf im Wald, am Feld, auf der Wiese, aber genauso im Park, Garten und am Balkon gezählt werden.

Alle weiteren Infos: guthardegg.at/singvogelzaehlung-2024

Ein großes DANKESCHÖN allen, die sich an der Vogelzählung beteiligen. Vögel beobachten macht übrigens glücklich!


Die Grauammer, ein eher unscheinbarer grau und braun gestrichelter Agrarlandvogel, ist laut Birdlife akut vom Aussterben bedroht. Intensive Landwirtschaft, das Fehlen von Brachflächen und Feldrainen sowie der übermäßigen Einsatz von Pestiziden und damit die Vernichtung von Insekten und Spinnen - Hauptnahrung der Jungvögel - sind die Gründe dafür. Die Grauammer ist Sinnbild vieler Vogelarten, deren Existenz gefährdet ist.

Vorkommen. Die Grauammer brütet in kleinen Verbreitungsinseln im östlichen Weinviertel (NÖ), im Marchfeld (NÖ), auf der Parndorfer Platte (Burgenland) und im Neusiedler-See-Gebiet (Burgenland). Das wichtigste Brutgebiet in Österreich ist der Hanság (Burgenland) mit 50 kartierten Revieren im Jahr 2022. Außerhalb dieser Gebiete ist die Grauammer im gesamten Bundesgebiet bis auf einzelne kleine Reliktvorkommen verschwunden. Sie fühlt sich in warmen, offenen Umgebungen am wohlsten und bevorzugt Landschaften mit niedrigen Sträuchern, dichtem, niedrigem Bewuchs und offenen Ackerflächen.

Ernährung. Der Vogel des Jahres 2024 ernährt sich hauptsächlich von Getreidekörnern, Pflanzenteilen und Samen. Grauammern fressen aber auch Insekten und Spinnen, mit denen Jungvögel ausschließlich ernährt werden. Da durch die intensive Landwirtschaft deren Vorkommen mehr und mehr zurück gedrängt werden, mangelt es an Nahrung für die jungen Grauammern.

Die Porträts der Grauammer und aller anderen Vögeln finden sich auf der Website von Nabu.

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