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Minimal-Positionierung


Positionierungsarbeit mit Winzerinnen und Winzern zählt zu unseren liebsten Aufgaben. Was gibt es Schöneres, als gemeinsam mit ihnen ihren Schatz zu heben: das, was sie von allen anderen unterscheidet. Das, was sie besonders gut können. Da Präsenz-Workshops zur Zeit nicht möglich sind, hier eine Minimalanleitung.

November 2020

Rund 4.200 flaschenabfüllende Weinbaubetriebe gibt es in Österreich, davon produzieren in etwa 1.840 mehr als 30.000 Liter Wein im Jahr. Sie alle müssen am Markt bestehen, versuchen im Handel und Export zu reüssieren und ihre Bekanntheit zu steigern. Damit Sie in der Vielzahl an Mitbewerb nicht untergehen, müssen Sie herausragen. Aber womit?

Die wohl wichtigste Frage im Positionierungsprozess lautet: Wodurch unterscheide ich mich von all den anderen? Was ist mein Alleinstellungsmerkmal? Wenn Sie an berühmte Winzer*innen denken, dann bringen Sie – ohne viel darüber nachzudenken – sofort etwas mit ihnen in Verbindung: sei es eine Riede, eine besonderer Wein, eine Rebsorte, ein herausragendes Etikett, ein Markenwein, eine Ausbauweise oder vielleicht auch eine schillernde Persönlichkeit. Diese Kollegen sind positioniert.

Mit einem intensiven Blick auf das eigene Weingut ist eine solche Positionierung gar nicht so schwierig. In der gemeinsamen Arbeit stünde ganz am Anfang eine ausführliche Auseinandersetzung mit Ihren persönlichen Werten gefolgt von einer Stärken-Schwächen-Analyse. In der aktuellen Situation reicht sehr verkürzt fürs Erste ein Blick auf Ihre Wein-Stärke:

  • Was ist Ihr Weinstil? Wie würden Sie ihn kurz und knackig zusammenfassen?
  • Welches ist der Wein (Riede, Rebsorte, Vinifizierung, …), mit dem Sie bisher die meisten Erfolge hatten? Bei Ihren Kunden, auf den Messen, bei den Bewertungen, in den Restaurants, im Handel?
  • Ist dies der Wein, für den Sie stehen möchten? Praktisch wäre es, da Sie mit ihm schon ein Stück Wegs gegangen sind. Falls nein, welcher Wein wäre es dann?
  • Wodurch zeichnet sich dieser Wein aus? Stil …
  • Wie ist er vinifiziert und ausgebaut?
  • Was ist die richtige Zielgruppe für diesen Wein?
  • Wie schaut's in seinem Weingarten aus? Boden, Mikroklima, Weinbauweise, …

Nach der Beantwortung dieser Fragen geht's an Ihre Ziele und die Umsetzung:

  • Was möchten Sie in fünf Jahren erreicht haben? In der öffentlichen Meinung, im Verkauf, im Wachstum, in der Vinifikation, …
  • Und was bedeutet dies in Folge für Ihre Arbeit?
  • Wie können Sie Ihre Zielgruppe erreichen? Website, Social Media, Newsletter, Pressearbeit, welche Märkte, Handelspartner, Messen, Wettbewerbe, (Online-)Verkostungen brauchen Sie dafür, in welchen Restaurants möchten Sie gelistet sein, …
  • Und wie muss für diese Zielgruppe Ihr Corporate Design aussehen? Logo, Etikett, Flasche, Karton, Website, Folder, … Oft hilft ein analytischer Blick Ihrer Partner.
  • Wichtig ist auch ein Blick auf das Gesamtsortiment. Ist es schlüssig oder viel zu viel des Guten und sollte bereinigt werden? Meist ist weniger mehr. Verknappung hilft der Positionierung des Weinguts auf die Sprünge, auch Ihre Handelspartner werden es Ihnen danken.

Und zu guter Letzt: Ihre Geschichte! Wie würden Sie oder wie würde Ihr bester Kunde oder Ihre beste Freundin sie denn in zwei Minuten erzählen? Hier darf es menscheln! Nein, es muss menscheln. Je emotionaler, umso interessierter hört man Ihnen zu und umso besser erinnert man sich.

Dies alles können Sie nun Punkt für Punkt angehen. Gerne unterstützen wir Sie aber auch. Melden Sie sich einfach unter: office@sylvia-petz.at

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