Februar 2021
Auf den landwirtschaftlichen Flächen Europas hat der Vogelbestand seit den 1980er-Jahren um 50 Prozent abgenommen, der in den Wäldern ist relativ konstant. Der Artenrückgang ist also mit relativ großer Sicherheit auf unsere intensive Landwirtschaft mit ihren Spritzmitteln und großen schweren Maschinen zurückzuführen. Zahlreiche Forschungsprojekte ergründen die Ursachen im Detail, um die Biodiverstität der Flächen und mit ihr den Vogelbestand zu sichern. Eines davon ist der britische »Big Farmland Bird Count« des »Game & Wildlife Conservation Trust«.
Mit diesem kooperiert Maximilian Hardegg, Eigentümer des Guts Hardegg, schon lange. Ihm ist die Biodiversität auf seinen Flächen und im Allgemeinen eine Herzensangelegenheit. Auf Gut Hardegg wird deshalb jährlich in Kooperation mit dem Big Farmland Bird Count eine Vogelzählung durchgeführt. Auch alle Hobby-Ornitholog:innen sind aufgerufen, sich daran zu beteiligen. Wir hatten die Freude, das Projekt zu begleiten und den »Naturspaziergang« mit Maximilian Hardegg und Sohn Alexius filmisch zu gestalten. In der für die Zählung nötigen Schulung erfährt man alles zu den wichtigsten Vogelarten und den für sie nötigen Lebensräumen (Habitaten). Gerade auch als Hobbygärtner:in kann man vieles dazu beitragen - je größer die Biodiversität im noch so kleinen Garten und je naturnaher Hecken und Rasen (sic!) angelegt sind, umso förderlicher für unsere Vögel.
Die Wahrnehmung dieser kleinen fliegenden Wunder tut übrigens auch der Seele gut. Je mehr wir uns mit den Vögeln beschäftigten und je aufmerksamer wir auf sie achteten, umso freudiger nahmen wir jeden Vogel wahr. Da, ein Rotkehlchen! Hast du den Stieglitz gesehen? Das war der Ruf eines Spechtes! Dieser positive Effekt auf unsere Psyche wird übrigens auch von höchster Stelle bestätigt. So publizierte das World Economic Forum vor nicht langer Zeit Studienergebnisse, die besagen, dass das Beobachten von Vögeln so glücklich macht wie eine Gehaltserhöhung. Die Autoren berechneten, dass der Aufenthalt in der Nähe von 14 zusätzlichen Vogelarten so viel Befriedigung verschaffte wie ein zusätzlicher Verdienst von 150 Dollar pro Monat. Hier in einem kurzen Facebook-Video auf den Punkt gebracht (1:23 Minuten). Lassen Sie uns also Futterhäuschen aufhängen, win-win für die Vögel und uns!
Auch in den Wäldern hängen nebenbei bemerkt viele Vogelhäuschen zur Fütterung. Wer mit offenen Augen und Ohren - da wo viel Vogellärm herrscht, sind meist Futterstellen - unterwegs ist, findet sie. Dort tut sich naturgemäß besonders viel, die Vielfalt an Vögeln ist beeindruckend und erfreulich. Wussten Sie eigentlich, dass Vögel die direkten Nachkommen der Dinosaurier sind?