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Ein schönes unbeschwertes Fest!


Dies hier soll eine kleine Anregung für ein entspanntes Weihnachtsfest sein, mit dem wir die Umwelt und uns selbst möglichst wenig belasten. Manch Nützliches ist dabei, manches lässt sich einfacher umsetzen, manches weniger leicht. Je mehr umso besser, but nobody needs to be perfect. Eine Auflistung ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Je mehr wir davon umsetzen, umso mehr tragen wir zu diesem Klimaziel bei:
SDG 12 – Verantwortungsvolle Produktions- & Konsummuster


Dezember 2021

Ursprünglich war die Adventzeit auch Fastenzeit. Nach dem Martinstag am 11. November begann eine 40-tägige Phase der Enthaltsamkeit und Buße, um sich auf die Ankunft Jesu vorzubereiten. Am Heiligen Abend gab es deshalb nur leichte Kost, damit der Körper langsam wieder an schwerere Ernährung gewöhnt wurde. Dann erst gab es auch wieder Süßes, die Weihnachtskekse. Dem Advent und auch dem Weihnachtsfest ist der religiöse Aspekt längst abhanden gekommen. Besonders am Heiligen Abend biegen sich die Tische, in den Tagen danach hat die Müllabfuhr Hochsaison, die weggeworfenen Lebensmittel könnten ganze Städte ernähren. In der Weihnachtswoche fallen alleine in Wien durchschnittlich 550 Tonnen Restmüll und 300 Tonnen Altpapier zusätzlich an. Das sind rund zehn Prozent mehr Abfälle als sonst.

Bei vielen traditionellen Dingen fehlt das kritische Bewusstein. Blickt man plötzlich dahinter, erkennt man den Irrsinn. So wie beim Weihnachtsstern, unserem beliebten Blumenstöckl, siehe weiter unten. Da hat kürzlich ein Zeitungsartikel darauf aufmerksam gemacht, dass hinter dem vermeintlich harmlosen Stöckerl eine schädliche Maschinerie steckt. Und plötzlich sieht man so manches mit anderen Augen. Deshalb hier eine eine Auflistung dessen, was man tun kann, um das große Fest bewusster und nachhaltiger zu begehen. Ein Blick dahinter.

  • Essen 🍤 Eine Einkaufsliste abgestimmt auf Speiseplan und Gästeanzahl lässt den Überblick bewahren und hilft, nicht zuviel zu kaufen. Wie immer gilt auch zur Weihnachtszeit regional, biologisch und wenn Fleisch und Fisch, dann mit Bedacht. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber dann bitte doppelt bewusst genießen! Zuviel Gekauftes oder Gekochtes einfrieren oder den Nachbarn oder Hilfsorganisationen wie der Gruft schenken.
  • Fisch 🐟 Eine eigene Ruprik füllen Fisch und Meeresfrüchte. Die Qual der Wahl ist hier besonders groß. Was darf man, und was darf man nicht? Wer sich schlau machen möchte, welche Fische aus welchen Regionen noch in der Pfanne landen dürfen, werfe einen Blick auf den WWF-Fischratgeber. Heimische Forellen, Saiblinge, Karpfen & Co aus nachhaltiger Zucht sind übrigens köstlich!
  • Trinken 🍷. Der gemeine Weihnachtskater lauert überall. Wasser trinken hilft … Und wie beim Essen gilt auch hier: regional vor von weit her. Speziell Glasflaschen haben einen riesigen CO2-Fußabdruck beim Transport. Lieber ein guter Blaufränkisch aus dem Burgenland als ein Merlot aus Argentinien. Schmeckt zumeist auch besser!
  • Kekse 🍪. Weniger ist mehr. Eine »rationierte« Anzahl an Keksen hilft, sie bewusster zu genießen, und bewahrt vorm Zuckerschock. Wer selber bäckt, sollte vor allem auf die Herkunft der Eier achten. Und darauf, Kekssorten zu wählen, die sich beim Verbrauch von Eiklar und Eidotter ergänzen. Falls nicht, lassen die beiden sich getrennt wunderbar einfrieren und halten so bis zu einem halben Jahr.
  • Schokolade 🍫. Schokolade macht glücklich. Aber leider nicht alle. Kakaoanbau hat eine lange Geschichte der Ausbeutung von Mensch und Umwelt. Urwälder werden für Plantagen gerodet, Pestizide vergiften Umwelt und Menschen, und diese werden mit schlechten Arbeitsbedingungen ausgebeutet. Auch Kinderarbeit ist nach wie vor gang und gäbe. Deshalb bitte unbedingt auf Herkunft und Zertifizierungen achten: bio und! fairtrade (oder UTZ und Rainforest Alliance). Leider sind diese Siegel nicht der Weisheit letzter Schluss, aber besser als gar nix. Deshalb ist Schoko von Betrieben, die man kennt, wie vom wunderbaren Zotter oder Perù Puro, noch besser. Danke!
  • Verpackung 🧻. Geschenkpapier wird im Regelfall einmal verwendet und weggeworfen. Wer ohne Klebestreifen verpacken kann, kann es mehrfach wiederverwenden (No go: foliertes oder metallbeschichtetes Papier. Dieses darf auch nicht in den Altpapiercontainer, sondern muss in den Restmüll.). Noch besser ist ohne. Zeitungspapier oder Seidenpapier, das als Schutzverpackung von z.B. neuen Gläsern ins Haus geschneit kam, kann mit Spagat oder Bastschnüren zugebunden sehr hübsch aussehen. Und wirklich gescheit und schön sind Stoffe als Verhüllung. Man lässt sie als Geschenk (z.B. Tuch) gleich mit dabei oder nimmt sie wieder mit, siehe auch die japanische Verpackungskunst Furoshiki. Stoffsackerl oder wiederverwendbare Geschenksackerl gehen natürlich auch.
  • Geschenke 🎁. Wem so gar nix Gescheites einfallen mag, weil der oder die Beschenkte eh schon alles hat, kann gemeinsame Unternehmungen schenken und spart lange Gesichter und weiteren Müll. Jetzt, wo wir alle ausgehungert sind nach Kunst und Kultur, nach Restaurantbesuchen und Ausflügen, haben wir damit wahrscheinlich die allergrößte Freude. Das gilt natürlich auch für Kinder und da auch vor allem: Spielsachen aus Holz oder anderen nachwachsenden Rohstoffen sind besser als aus Plastikzeugs.
  • Kerzen 🧨. Je besser die Qualität einer Kerze, umso langsamer brennt sie runter, russt sie und umso weniger Schadstoffe gibt sie an die Luft ab. Ein Baum mit Billigkerzen ist also definitiv sparen am falschen Platz. Stearinkerzen, wenn nicht auf Palmölbasis, wären besser. Bienenwachskerzen am besten, aber auch teuer. Bei u.a. Grüne Erde oder Denn's gibt es sie auch für den Christbaum. Langsam, wie sie runterbrennen, lassen sie sich allerdings gut zwei oder drei Mal verwenden. So sind dann teure Kerzen wieder eine gute Investition.
  • Lichterketten ✨. Wer unbedingt welche anbringen muss, nehme bitte solche mit LED-Lämpchen, andernfalls ist eine Lichterkette eine echte Energieverschwendung. Dies gilt für den Innen- und Außenbereich gleichermaßen. Man denke bitte auch an die Nachbarn, speziell blinkende Beleuchtung kann wirklich störend sein. Ab 22 Uhr muss Schluss sein mit den Lichtlein, denn auch die Lichtverschmutzung ist ein ernsthaftes und zunehmendes Problem. Unablässige Beleuchtung stört das Ökosystemen, ist mitverantwortlich für den Insektenschwund und bereitet auch uns Menschen schlaflose Nächte.
  • Weihnachtssterne 🌺. Die schönen dunkelroten Blumensternenstöckel, die wir um diese Zeit alle zuhause haben, sind blühender Abfall. 80 Millionen Stück landen jährlich in Europa am Müll, die Umweltbelastung ist enorm. Plastiktöpfe und -folien, billige Erde mit Torf, Wasserverschwendung und Transporte aus dem Süden sind die größten Umweltsünden. Auch die Arbeitsbedingungen vor Ort sind meist fragwürdig. Wer trotzdem nicht darauf verzichten möchte, hält sie u.a. mit sparsamen Gießen über mehrere Jahre am Leben. Und beim Kauf auf bio und fairtrade achten, wenn möglich.
  • Christbaum 🎄. Ein Dilemma. Die grüne Tanne muss es eigentlich schon sein. Aber auch hier ist nicht alles umweltfreundlich, im Regelfall wird unterm Baum Herbizid gespritzt. Achtet man auf gute Herkunft, wird's teuer, und am Ende bleiben trotzdem riesige Berge toter Bäume. Werden sie weiterverarbeitet, haben sie allerdings eine CO2-Nullbilanz. Lebendige Christbäume schaffen Abhilfe, man kann sie inzwischen auch mieten. Wichtig ist auch hier ein guter Anbieter, damit der Baum auch wirklich überlebt. Bei Greentree etwa werden sie geliefert und abgeholt und leben munter weiter. Und eine ganz andere Möglichkeit: warum nicht einfach eine größere Zimmerpflanze umfunktionieren und schmücken?
  • Lametta ⚡️. Früher war mehr Lametta. Stimmt! Die feinen Metallfolien sind eine große Belastung Umwelt. Gott sei Dank macht das hierzulande so gut wie keiner mehr. Aus die Maus!
Wer die Liste fortsetzen mag, ist herzlich dazu eingeladen. Ich freu mich, wenn sie anregt, manche Dinge neu zu denken und wünsche ein schönes stimmungsvolles und ruhiges Weihnachtsfest 🌟. Und ein fröhliches!

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