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Guter Sonnenschutz, böser Sonnenschutz


Der Sprung ins kühle Wasser, an Hitzetagen die wohl köstlichste Erfrischung. Gegen die sengende Sonne an Land ist es unerlässlich, Sonnenschutz aufzutragen. Dies tun auch brav unzählige Menschen, die täglich ins Meer, in Seen, Flüsse und Pools hüpfen. Allerdings: Die Lotionen werden abgewaschen und verbleiben im Wasser, die meisten richten dort großen Schaden an. Am Wasser selbst, an den Fischen, anderen Lebenwesen und Korallen. Aber nicht alle Sonnencremes sind gleichermaßen schädlich, wirklich gut ist wohl keine. Hier ein kurzer Blick, worauf man achten muss.

Juli 2022

Das Leben bleibt kompliziert. Hieß es früher einfach: »Crem dich gut ein!«, gibt es heutzutage bei Sonnenschutzmitteln eine ganze Menge an Dingen zu beachten. Lichtschutzfaktor, Allergene, organische und mineralische UVA- und UVB-Filter, Duft- und Konservierungsstoffe. Manche Stoffe wirken hormonell, manche beinhalten - kolportiert unbedenkliche - Nano-Partikel, von denen man allerdings nicht weiß, ob sie bei geschädigter Haut nicht doch in diese eindringen. Manche Komponenten wie der UV-Filter Octocrylen aus fossilem Rohstoff können bei Überlagerung sogar krebserregend wirken. Und so gut wie alle werden im Wasser abgewaschen, mit negativen Auswirkungen. Manche von ihnen sollen sogar zur Korallenbleiche und dem Absterben dieser immer seltener werdenden sessilen koloniebildenden Nesseltiere beitragen.

An besonders heißen Tagen kann man ihn machmal sogar sehen, diesen öligen Film auf der Oberfläche von Gewässern. Es sind die Sonnenlotionen und Sonnenöle, die von den vielen Badenden ins Wasser getragen werden. Seit längerem ist erforscht, welche Auswirkungen unser Sonnenschutz auf die Gewässer und ihre Bewohner hat:

  • Er kann das Wachstum und die Photosynthese von Algen beeinträchtigen.
  • Er kann bei jungen Muscheln Defekte auslösen.
  • Er kann bei Fischen Fertilität und Reproduktion negativ beeinflussen.
  • Er kann sich im Gewebe von Korallen anhäufen, zu ihrer Bleiche beitragen, ihre DNA zerstören und sie umbringen.
  • Er kann das Immunsystem von Seeigeln, Delphinen und anderen Wasserlebewesen beeinträchtigen und bei ihren Jungen zu Schäden führen.

Das National Ocean Service empfiehlt deshalb dringend, auf diese Stoffe im Sonnenschutz zu verzichten: Oxybenzone, Benzophenone-1, Benzophenone-8, OD-PABA, 4-Methylbenzylidene camphor, 3-Benzylidene camphor, Nano-Titanium dioxide, Nano-Zinc oxide, Octinoxate and Octocrylene.

Manche Inselstaaten führten in den letzten Jahren Gesetze ein, die diese Stoffe – oft leider nur zum Teil – verbieten. Am strengsten ist wohl zur Zeit das Gesetz der Pazifikinsel Palau, am laschesten wahrscheinlich das von Hawaii. Hierzu mehr weiter unten. Auf der relativ sicheren Seite ist man mit ökologischen Sonnencremes. Aber auch nicht immer, denn Titanoxid, einer der hierfür zugelassenen mineralischen Filter, steht im Verdacht, krebsauslösend zu sein. Man muss also genauer hinschauen, die empfehlenswerte App CodeCheck erledigt das für einen. Ein empfehlenswertes Produkte etwa ist der Lavera Sensitiv Sonnenspray 30.

Auf vielen Sonnencremes ist inzwischen vermerkt, dass auf Octocrylen verzichtet wird und sie deshalb »riffsicher« seien. Dieser Verzicht ist natürlich bei weitem nicht ausreichend und gilt vor allem Marketingzwecken. Die trifft auch auf das Hawaii Riffgesetz zu, den Hawaii Reef Compliant Act, der gerade einmal zwei Stoffe verbietet.

Was Ozeanen schadet, tut auch unseren Flüssen und Seen nicht gut. Und selbst das Wasser im Pool zuhause ist damit kontaminiert, wird schlussendlich abgelassen und landet in der Natur, im Grundwasser oder im Kanal. Die giftigen Stoffe bleiben im Kreislauf. Lassen Sie uns also genauer hinschauen, wenn wir uns vor der Sonne schützen.

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