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Weihnachten, Zeit großer Lebensmittelverschwendung


Wir Menschen sind eigenartige Wesen! Angesichts der massiven Teuerungen an allen Ecken und Enden müssen viele von uns den Gürtel enger schnallen. Trotzdem werfen wir in Österreich jährlich so viele Lebensmittel weg, dass man damit Wien und Niederösterreich ernähren könnte. Und ganz besonders zu Weihnachten landet vieles in der Mülltonne.


Dezember 2024












Laut Driven to Waste, einer Studie des WWF, werden jährlich nahezu 40 Prozent aller weltweit produzierten Lebensmittel weggeworfen. Dies bedeutet, dass alle Lebensmittel, die bis zum 26. Mai eines Jahres erzeugt werden, aus der Wertschöpfungskette verloren gehen. In Österreich könnte man mit der hausgemachten Nahrungsmittelverschwendung somit 3,6 Millionen Menschen ernähren. 50 Prozent des weggeworfenen Essens stammen aus Privathaushalten, 30 Prozent aus Produktion, Handel und Zustellung und 20 Prozent aus der Gastronomie. In der Weihnachtszeit erreicht die Verschwendung ihren Höhepunkt.

Nach einer Umfrage von To good to go steigt in dieser Periode der Anteil weggeworfener Lebensmittel drastisch an. Über 80 % der Österreicher und Österreicherinnen geben an, dass ihnen während der Feiertage Essen übrig bleibt. Die Hauptgrund dafür ist zumeist schlechte Planung, also Überkäufe und zu große Mengen. Besonders jüngere Generationen neigen dazu, deutlich mehr einzukaufen, um sicherzustellen, dass es für die Gäste genug zu essen gibt. Falsche Lagerung und das falsche Verständnis des Mindesthaltbarkeitsdatums führen dazu, das etwa 72,5 % der Leute überschüssige Lebensmittel entsorgen, den größten Anteil daran haben nach Angaben von Statistik Austria Weihnachtskekse und andere Süßigkeiten gefolgt von Beilagen und Fleisch.

Lebensmittelabfall pro Haushalt. Im Durchschnitt werden laut Umweltministerium in Österreichs Haushalten übers Jahr 130 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen. Markta Magazin spricht hier von einem Wert von 300 bis 400 Euro pro Haushalt. Wir alle sind dazu aufgerufen, Lebensmittelabfall zu vermeiden und so auch zum Klimaschutz beizutragen: Je weniger Lebensmittel verschwendet werden, umso weniger Ressourcen und Biodiversität müssen für ihre Produktion aufgebracht werden, was wiederum den CO2-Ausstoß, den Energie-, Wasser- und Flächenverbrauch sowie den Warentransport verringert. Und auch aus sozialer Perspektive ist es vollkommen unverständlich, genießbare Produkte auf den Müll zu werfen.

Wie vermeiden? Besseres Planen von Einkäufen – am besten mit Einkaufsliste nach Rezept –, kreative Resteverwertung und Foodsharing sind wichtige Maßnahmen gegen jegliche Form der Nahrungsmittelverschwendung. Auch manche alleinstehende Nachbarn freuen sich vielleicht über das eine oder andere feine Essen. Weiters kann Obst und Gemüse eingekocht werden, fertige Speisen, Fleisch und Fisch können eingefroren werden.

Ehemals ein Fasttag. Besonders die Weihnachtszeit sollte eine Gelegenheit sein, bewusst zu genießen und Verschwendung zu vermeiden. Denn bevor wir im Überfluss lebten, war der Heilige Abend ein Fasttag, an dem man sich auf die Geburt Christi vorbereitete. Die Gläubigen verzichteten auf üppige Mahlzeiten und nahmen nur leichte einfache Speisen zu sich. Erst die Tage darauf durfte üppiger gefeiert werden, weggeworfen wurde nichts. Es wäre schön, wenn dieses Bewusstsein wieder ein bisschen stärker in den Vordergrund rücken würde.

Ein generell unbeschwertes Weihnachten. Wie man auf allen anderen Ebenen das große Fest umweltbewusster gestalten kann, steht in diesem schon etwas älteren und nach wie vor gültigen Beitrag.

Also auf ein fröhliches, schönes und genussvolles Weihnachtsfest! 🎄

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